Wie finde ich die richtige Veranstaltung?
Es gibt also ein breites Spektrum an Distanzen und Veranstaltungen, sowohl für Einsteiger als auch für Profis. Wer zum ersten Mal an einem Triathlon teilnehmen möchte, versucht sich am besten an einer der häufig auch bei kleineren Veranstaltungen angebotenen Super-Sprint-Distanz (z.B. 200 Meter Schwimmen, 5 km Radfahren, 1 km Laufen) oder Sprint-Distanz (500 Meter Schwimmen, 20 km Radfahren, 5 km Laufen), die mit ein wenig Training für jeden zu bewältigen ist oder startet gemeinsam mit einer Staffel, in der sich drei Athleten die Strecke teilen und jeweils nur eine der drei Disziplinen zurücklegen.
Über 600 Triathlon-Events finden mittlerweile jedes Jahr in Deutschland statt, somit sollte für jeden Interessierten eine passende Veranstaltung in Wohnortnähe stattfinden. Der Deutsche Triathlon Union-Veranstaltungskalender bietet einen guten Überblick und Suchmöglichkeiten. Zum Wettkampf anmelden kann man sich meistens direkt über die Seite des Veranstalters. Dort findet man auch alle weiteren Informationen zu Startzeiten, Streckenführung etc.
Was sollte ich vor dem ersten Triathlon beachten?
Um an einem Triathlon teilzunehmen, wird eine Badehose/Badeanzug, ein Fahrrad und Laufschuhe benötigt.
Beim Schwimmen gibt es keine Vorgabe, wie geschwommen werden muss, so dass es jedem Teilnehmer frei steht seinen Schwimmstil selbst zu wählen und die Strecke in Brust, Kraul oder einer anderen Schwimmtechnik zurückzulegen. Das Rad muss sich in technisch einwandfreiem Zustand befinden und bei jedem Triathlonrennen besteht Helmpflicht, denn die Sicherheit der Athleten hat auch hier oberste Priorität.
Neben dem oben genannten Mindestmaterial gibt es ein paar weitere nützliche Dinge, die einem beim Training und am Wettkampftag das erste Rennen erleichtern können. Beim Schwimmen kann eine Schwimmbrille helfen immer den Durchblick zu behalten und ein Handtuch in der Wechselzone, um sich vor dem Radfahren schnell abzutrocknen. Auch ein Startnummernband kann den Wechsel vereinfachen, da die Startnummer beim Radfahren auf dem Rücken und beim Laufen vorne getragen werden muss. Eine Sonnenbrille kann die Augen vor Wind und Sonne beim Radfahren und Laufen schützen.
Was sollte ich im Freiwasser beachten?
Orientierung
Die wichtigste Fähigkeit, um im offenen Gewässer an sein Ziel zu kommen, ist die Orientierung. Im Becken orientiert man sich am schwarzen Strich auf dem Beckenboden oder an den Leinen, draußen hingegen an Landzielen oder Bojen. Dabei wird der Kopf nach vorne oben angehoben um zu kontrollieren, ob man auf ein zuvor festgelegtes Ziel zu schwimmt oder ob man abdriftet. Es gibt sehr unterschiedliche Techniken. Manche atmen statt zur Seite nach vorne, manch andere bauen den Blick nach vorne zwischen zwei Atemzügen ein. Auch die Häufigkeit ist sehr variabel. Meist bei jedem dritten oder vierten Atemzug, kurz vor Wendebojen auch häufiger, innerhalb einer guten Gruppe auch seltener. Empfehlenswert ist es, durch häufiges Üben seinen eigenen Rhythmus zu finden. Dieser sollte bereits Wochen vor dem ersten OpenWater Training im Becken ausprobiert und geübt werden.
Es ist einfacher sich an einem festen Ziel an Land zu orientieren, als an Bojen im Wasser. Die Bojen mancher Wettkampfveranstalter sind zu klein, so dass man sie auf Augenhöhe mit dem Wasser nicht erkennt. Oder sie haben die selbe Farbe wie die ausgegebenen Badekappen. Kann man ein markantes Ziel am Horizont, in Verlängerung der Schwimmstrecke, erkennen, ist es viel einfacher dieses anzupeilen. Das kann ein Kirchturm, eine Liegewiese, ein Steg, ein Bootshaus oder ähnliches sein. Wenn man die Möglichkeit hat die Wettkampfstrecke am Vortag oder im Vorfeld abzuschwimmen, kann man sich genau diese Ziele suchen und einprägen. Das erleichtert die Orientierung im Wettkampf.
Atmung
Die nächste hilfreiche Fertigkeit ist die Atmung auf beide Seiten. Manchmal hat man im Freiwasser kleine oder große Wellen. Kann man nur auf eine Seite atmen und die Wellen kommen genau aus dieser Richtung, schluckt man oft Wasser, weil man genau in die Welle atmet. Im Vorteil ist, wer umstellen und auf die wellenabgewandte Seite atmen kann. Darüber hinaus bietet die Atmung auf beide Seiten den Vorteil, dass die Orientierung insgesamt leichter fällt und man einen besseren Überblick über seine Mitschwimmer behält.
Sicherheit
Am sichersten ist es, nicht alleine zu schwimmen!
Wenn man sich unwohl im freien Gewässer fühlt, sollte man mindestens zu zweit sein. In diesem Fall ist es ratsam, sich langsam an das Gewässer zu gewöhnen, zunächst in Ufernähe zu bleiben um nach und nach Zutrauen zum Schwimmen im Freiwasser zu finden.
Hat man keinen Mitschwimmer und auch niemand, der vom Ufer aus ein Auge auf einen wirft, sollte man ausschließlich am Ufer entlang schwimmen, um im Ernstfall mit nur wenigen Zügen an Land oder im flachen Wasser zu sein. Hilfreich ist auch, eine selbstaufblasende Rettungsboje mitzuführen. Diese kann auch im aufgeblasenen Zustand hinterher gezogen werden, was die Sichtbarkeit enorm erhöht.
In jedem Fall muss eine farblich auffallende Badekappe getragen werden, um von Surfern, Seglern oder Booten früh genug wahrgenommen zu werden.
Neoprenanzug
Ein Neoprenanzug schützt nicht nur vor Kälte, sondern verleiht auch große Sicherheit, da er guten Auftrieb bietet. Man kann sich bei Problemen wie Krämpfe, unbeabsichtigte Schläge oder Tritte durch Mitschwimmer, Wasser in der Brille, oder ähnliches, jederzeit auf den Rücken drehen, treiben lassen, in Ruhe durchatmen und so die Ruhe bewahren.
Der Neoprenanzug engt aber auch ein! Man muss gewohnt sein mit ihm zu schwimmen. Ist er zu klein, klagen viele Athleten über ein Engegefühl und Atemnot. Deshalb ist es empfehlenswert, einen Neo vor dem Kauf Probe zu schwimmen, was bei vielen Wettkämpfen und Veranstaltungen möglich ist.
Beim Anziehen des Neoprenanzuges wird der Nacken mit Vaseline oder einer vom Hersteller empfohlenen Creme eingecremt. Das verhindert Hautrötung und Scheuerstellen.
Am Ende jeder Trainingseinheit sollte man üben, aus dem Wasser zu laufen und den Neoprenanzug im Wettkampftempo auszuziehen. Das richtige Ausziehen des Neoprenanzuges wird bei den ‚Tipps für den perfekten Wechsel‘ näher erläutert.
Kälte
Bei Kälte helfen zwei Badekappen übereinander, da der Mensch viel Wärme über den Kopf verliert.
Der wichtigste Tipp bei Kälte ist aber langsames und ausgiebiges Einschwimmen. So lange, bis man den Kopf problemlos unter Wasser nehmen kann, ohne einen Atemreflex durch die Kälte zu bekommen. Deshalb sollte man bei kaltem Wasser unbedingt zehn bis 15 Minuten vor dem Start einschwimmen und sich zwischen Einschwimmen und Startschuss durch Bewegung warmhalten.
Zu guter Letzt
Für die Wettkampfvorbereitung ist es wichtig, dass man das Schwimmen in einer Gruppe übt. Das Schwimmen im Wasserschatten (vergleichbar mit dem Windschatten auf dem Rad) erspart viel Kraft. Im Wettkampf hat man auch immer wieder ungewollt Kontakt mit dem Gegner, wird abgedrängt oder verschwimmt sich. Um für den Wettkampf möglichst gut vorbereitet zu sein, sind regelmäßige Einheiten im Freiwasser das beste Training!
Quelle: Von Heike Priess, www.Personal-Triathlon-Training.de
Was ist beim Radfahren zu beachten?
Wer Triathlon hört, denkt häufig automatisch an futuristisch anmutende Fahrräder und Helme.
Equipment
Doch beides ist kein Muss, man kann zum Reinschnuppern in die Sportart Triathlon auch auf ein City- oder Trekking-Bike zurückgreifen. Viel wichtiger sind ein gut sitzender Helm (mit entsprechender CE-Zertifizierung und eine vollwertige Radhose mit Sitzpolster. Um eine bessere Kraftübertragung zu gewährleisten, sollten spezielle Radschuhe mit steifer Sohle und einer festen Verbindung zu einem entsprechenden Pedal genutzt werden. Jeder Anfänger kennt die Situation z.B. an einer Ampelkreuzung, an der man nicht mehr rechtzeitig aus dem Klickpedal kommt und dann zur Seite hin unsanft vom Rad steigt. Den Umgang mit diesem Systemkann man perfekt an Sonntagen auf Parkplätzen von Super- oder Baumärkten üben, wenn man dort Platz und keinen Stress durch Autos und Motorräder hat. Radhandschuhe dienen als Schutz im Falle eines Sturzes, durch die Polstereinlage werden zudem Fahrbahnunebenheiten abgefedert.
Fehlbelastungen sollte durch Einstellung der richtigen Sitzposition vorgebeugt werden. Hierzu braucht es für Einsteiger aber kein teures Bikefitting. Ein kurzer Besuch beim Radhändler um die Ecke oder die Hilfe eines erfahrenen Radfahrers oder Triathleten aus dem Bekanntenkreis reicht zu Beginn vollkommen aus.
Training
Einsteiger sollten zunächst „nur“ Radfahren, denn die Leistungssteigerung auf dem Rad ist sehr stark abhängig von den gefahrenen Kilometern. Spezielle Intervalltrainings mit hohen Intensitäten sind noch nicht notwendig, der Fokus sollte eher auf der Entwicklung der sogenannten Grundlagenausdauer liegen. Um diesen Trainingsbereich auch ohne aufwendige Leistungsdiagnostik zu bestimmen, kann man die Herzfrequenz oder auch nur die Atmung heranziehen. Von Grundlagenausdauer spricht man dann, wenn die Sauerstoffaufnahme durch Einatmen den Sauerstoffverbrauch deckeln kann. Wenn man in der Lage ist, während des Trainings ohne starke Kurzatmigkeit mit einem Trainingspartner zu sprechen, befindet man sich genau in diesem Bereich. Wer mit dem Rad zur Arbeit fahren kann (sog. Commuting), spart Geld, schon die Umwelt, kommt weniger gestresst zur Arbeitsstelle und tut zugleich noch etwas für das Radfahren im Triathlon. Kurze Zwischensprints an Ampeln kann man durchaus als Intervalltraining nutzen, allerdings immer im Einklang mit der Verkehrssicherheit. Motivierende Musik aus dem Kopfhörer ist beim Radfahren grundsätzlich tabu, da man dabei unter Umständen die Geräusche anderer Verkehrsteilnehmer nicht rechtzeitig hören wird.
Auswahl der Trainingsstrecken
Anfangs sollten Einsteiger primär auf flachen Strecken trainieren, sofern das die jeweilige Topographie zulässt. Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen sollten möglichst gemieden werden, damit man sich auf sein Training und weniger auf den Verkehr konzentrieren kann. Im Internet findet man einige Plattformen (z.B. Komoot, GPSies etc.) mit Routenvorschlägen, die von anderen Radfahrern zur Verfügung gestellt werden. Wer ein Crossrad oder Mountainbike im Keller hat, kann auch abseits der Straßen und ohne Verkehr ungestörter trainieren.
Weitere nützliche Tipps
Es empfiehlt sich, immer ein Ausweisdokument mitzuführen, damit im Fall eines Unfalls oder Sturzes Angehörige informiert werden können. Eine weitere Möglichkeit ist, besonders nahe stehende Personen (Partner, Eltern etc.) im Telefonbuch des Mobiltelefons zu markieren. Hierzu wird das Kürzel ICE (in case of emergency) hinzugefügt. Etwas Geld sollte ebenfalls immer in der Trikottasche verstaut werden, um unterwegs ggf. etwas zu Trinken und/oder zu Essen zu kaufen.
Quelle: Von Mario Schmidt-Wendling, sisu-training.de